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Wie ich zur Illustration kam & warum es niemals zu spät ist – Ein Weg von der Sonderpädagogik bis hin zu kreativer Selbstverwirklichung und dem Sinn des Lebens

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Manchmal gibt es Momente im Leben, da muss man einfach in einen Trampelpfad einbiegen, obwohl dieser potenzielle Gefahren birgt, um die Schönheit des Lebens wieder erkennen zu können. Manchmal, und ganz meistens, ist genau das dann der richtige Weg für eine unbestimmte Zeit. Denn das, was dieser Weg an sich hat, zieht dich magisch an, einfach, weil das deine Bestimmung ist.

Und wenn es nicht nur ein kleiner Umweg ist, sondern der Lebensweg, dann kommt nach dem steinigen Trampelpfad, dessen Richtung man teilweise nur erahnen kann, wieder eine feste Straße mit klarer Richtung und Strukturen, die es wieder so viel einfacher machen, zu leben.

Mein Trampelpfad zur festen Straße ist der Umbruch zur kreativen Lebensführung. Meine Reise zur Illustration. Was kann man aber nun darunter verstehen? Ich möchte hier meinen Weg mit einigen Wendungen teilen und wie ich zu meiner eigentlichen Leidenschaft kam.

 

Meine Vorgeschichte: Selbstzweifel und Fragen über Fragen

Bei mir im Leben war alles ganz straight. Alles so, wie man es eben macht. Man geht in die Schule, man macht seinen Abschluss ohne Umwege, fängt ohne Pause an zu studieren… tja und dann haben wir beschlossen, dass nun ein guter Zeitpunkt für ein erstes Baby wäre. Das war es auch, aber natürlich hat sich daraufhin einiges geändert. Der Alltag, das Denken, das Umfeld, einfach alles. Obwohl so vieles im Umbruch war, ich zum ersten mal solche tiefen und berührenden Emotionen empfinden durfte und einige Lehren aus dieser Zeit mitnehmen durfte, ging es aber dann doch genau so gerade weiter. Das Studium abgeschlossen, das erste Staatsexamen erfolgreich abgelegt und währenddessen immer wieder gemerkt, dass das nicht alles für mich sein kann und soll. Erdrückt von den starren Strukturen, aufkommende Unruhe, der Wunsch nach Veränderung. So sehr ich die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, in meinem Fall besonders im sonderpädagogischen Bereich, schätzen gelernt habe und die Wichtigkeit von guten Pädagog*innen sehe, genau so sehr habe ich auch die Schattenseiten der schulischen Praxis kennengelernt und für mich gemerkt, dass mich das in einer Vollzeitstelle auf Dauer nicht glücklich machen würde. Das heißt nicht, dass an mir eine Lehrkraft oder Wissensvermittlerin verloren gegangen ist. Allerhöchstens eine Konventionelle. Der innere Schrei nach Veränderung wurde immer größer? Hast du ihn auch schonmal gehört?

Und ist es nicht genau das, was wir alle sein wollen? – Glücklich? Glücklich und zufrieden und sich mit den Dingen umgebend, die das eben tun?

 

Planbarkeit vs. Kreative Seele

Ich bin kein Freund davon jahrelang vor sich hinzuwimmern, nur um dann doch nicht an den Stellschrauben zu drehen, die man eben selbst in der Hand hätte.

Auch bei mir hat es gedauert, um herauszufinden, welcher Trampelpfad mich genau wieder auf eine neue feste Straße mit neuer Richtung bringt. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, lange gebrütet und letztendlich meine Erfahrungswerte zusammengenommen: Schon als Kind war ich eine kreative Seele. Ein Kind, das nicht lieber machte zu malen oder eigene Bücher zu schreiben, wobei doch das eine oder andere kleine Kunstwerk entstanden ist.

Durch die Schule und den dazugehörigen Druck mit dem anschließenden Studium hatte ich keine Kraft mehr, meiner eigentlichen Gesinnung nachzukommen. Ich entfernte mich von ihr und identifizierte mich kaum noch mit meiner kreativen Persönlichkeit. Im Kunstunterricht kam sie manchmal zum Vorschein, sodass ich häufig auch positives Feedback bekam, dennoch stellte ich sie weiter hinten an. Ich hatte den Fokus und den Blick für sie und für mich verloren und wir entfernten uns weiter. Selbst der Leistungskurs Kunst konnte mich nicht auf meinen richtigen Weg schubsen. Wieder ein Beweis dafür, wie wichtig doch gutes, menschliches Personal in Schulen ist.

Als sicherheitsliebender Mensch beschloss ich, einen Studiengang für mich zu wählen, der sich vor vorgegebenen Zukunftsperspektiven kaum retten kann: Lehramt für Sonderpädagogik: Du studierst, machst dein erstes Staatsexamen, machst dein zweites Staatsexamen und weil sie händeringend Lehrkräfte brauchen, hast du bist zum Renteneintritt einen relativ gut bezahlten und vor allem sicheren Job. Was will man also mehr? In der Theorie klingt das ja alles schön und gut und wenn man dann noch junge Menschen unterstützen kann, scheint das ja alles Win-Win zu sein. Für viele bestimmt, für mich irgendwie leider doch nicht. Mir fehlt da was. Aber was, konnte ich ganz lange nicht packen.

Einen nächsten Push in Richtung meines richtigen Trampelpfads bekam ich erst wieder zum Ende meines Studiums, als sich der Unmut bereits etwas ausgebreitet hatte. Unverhofft wurde ich durch vorausgegangene Seminarleistungen ausgewählt, ein digitales Bilderbuch für ein anstehendes Forschungsprojekt im inklusiven Bereich zu illustrieren. Tatsächlich haderte ich zunächst etwas mit mir, das Angebot anzunehmen. Letztendlich bin ich aber unglaublich dankbar, da ich hier wieder erste Berührpunkte mit meiner kreativen Seele knüpfen konnte.

Die vielen positiven Rückmeldungen motivierten mich. Der Zuspruch und der Support des Teams ermutigten mich, weiter in diese Richtung zu denken. Frei zu denken.

In Richtung Kreativität und psychische Gesundheit. Mental Health wird immer größer in den sozialen Netzwerken geschrieben, aber niemand sagt einem so richtig, was dafür zu tun ist und wie man da hinkommt. Das liegt vor allem auch daran, dass es einfach zu individuell ist. Individuell wie jeder einzelne von uns.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass es genau das ist, was uns häufig im Mainstream fehlt: Dass wir als das gesehen werden, was wir sind. Dass wir so sein dürfen, wie wir sind und dass es passende Angebote genau für Dich gibt.

 

Selbstfindung durch Kreativität: Das Gefühl von „Ja, man“

Wenn etwas passt, dass weiß man das einfach. Man zweifelt nicht mehr, das ist dann wohl das größte Indiz dafür, dass die Steine auf dem Trampelpfad gerade die Lehren sind, die wir zu diese, Zeitpunkt brauchen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, das ist einfach ein Gefühl. Ein Gefühl, dass mir das Zeichnen und Malen und Gestalten einfach gibt. Und am meisten Freude habe ich dabei, wenn ich mit meinem Prozess oder meinem Ergebnis andere Augen ebenfalls zum Strahlen bringen kann.

Sei es vor Freude am Ergebnis, oder der Tatsache, dass meine Illustration oder mein Produkt ein Problem lösen konnte. Dieses kann dabei vielfältig sein und sowohl auf ästhetischer, praktikabler oder einfach auf unterstützender Ebene stattfinden. Meine Illustrationen sollen aufklären, Emotionen wecken, Inspiration und Verbundenheit schenken und natürlich das Leben ein kleines bisschen Schöner machen: eine detailverliebte Kleinigkeit, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn man an sie denkt.

Die Aneignung neuer Techniken, neuer Materialien und der Rückgriff auf bereits bewährtes erfüllt mich mit Freude, was sich in Strich und Farbe bemerkbar macht. Es fühlt sich effizient und richtig an und das ist es letztendlich worauf es auch im Leben ankommt: Seine Stellung und seinen Sinn zu finden.

Meine Bedürfnisse zu erkennen und als wichtig zu erachten, war nicht immer leicht für mich. Auch dieser Prozess entwickelt sich. Vielleicht bist du manchmal an einem ähnlichen Punkt? Optimierung ist hier für mich das Keyword.

 

Ich möchte dich auf meine Reise einladen und den Weg mit mir zusammen zu gehen. Vielleicht brauchst du auch in deinem Leben etwas mehr von dem, was die Dinge auf den Punkt bringt, dir entspricht und inspiriert, deinen eigenen kleinen Trampelpfad zu finden? Vielleicht auch nur ein Trampelpfad, den man abends oder zwischendurch kurz zur Entspannung gehen kann, um dann wieder Kraft für die feste Straße zu finden. Denn – wie du siehst- ist es niemals zu spät!

 

Deine Lena

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